Präsentiert bei der Pressekonferenz am 17.09.2024
Die Klimakrise ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Die starken Hitzewellen und
Extremwetter zeigen mit ihren verheerenden Auswirkungen auf die Bevölkerung, dass die
Klimakrise auch in Österreich angekommen ist. Klar ist aber auch: Die Lösungen liegen längst
auf dem Tisch und es ist noch nicht zu spät. Daher haben wir als Klimaprotest-Bündnis drei
übergeordnete Forderungen an die Politik ausgearbeitet, für die wir am 20. September
gemeinsam auf die Straße gehen.
1. Leistbare und erneuerbare Energie
Fossile Energieträger, allen voran Öl und Gas, befeuern die Klimakrise und machen uns von
totalitären Staaten wie Russland sowie von fossilen Konzernen, die nur ihren eigenen Profit
im Kopf haben, abhängig. Sie sind teuer, schmutzig und ineffizient. Es braucht daher rasch
einen naturverträglichen Ausbau von Erdwärme, Windkraft und Photovoltaik. Außerdem
muss die Politik die Gebäudesanierungen mit Wärmedämmungen vorantreiben, um unnötige
Energieverschwendung zu beenden, die Heizkosten für Bewohner:innen zu senken und uns
vor Hitze in den eigenen vier Wänden zu schützen. Fossile Förderungen für Unternehmen
müssen gestrichen werden. Wenn die Politik diese Maßnahmen sozial gerecht vorantreibt,
profitieren wir alle – mit unserem Zugang zu leistbarer, sicherer und erneuerbarer Energie.
2. Klimafreundliche Mobilität für alle
Der Verkehr ist das größte Sorgenkind der Klimapolitik in Österreich. Das liegt sehr stark an
der Abhängigkeit vom Auto, die jahrzehntelang von der Politik durch verfehlte Verkehrs- und
Raumplanung erst geschaffen und dann gefördert wurde. Diese Abhängigkeit ist kein
Naturgesetz, sondern kann und muss reduziert werden! Entscheidend dafür ist der Ausbau
des Öffentlichen Verkehrs – also vor allem von Bahn- und Buslinien. Diese Verkehrsmittel
müssen in ausreichender Qualität zur Verfügung gestellt werden: Mit kurzen Intervallen,
günstigen Tarifen und guten Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Gemeinsam mit gut
1ausgebauten Fuß- und Radwegen kann so eine zugängliche, leistbare, sichere und
umweltfreundliche Mobilität geschaffen werden. Um den maßlos hohen LKW-Verkehr zu
reduzieren, muss die nächste Bundesregierung außerdem die Verlagerung des
Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene ganz oben auf die Agenda setzen.
3. Boden und Natur als Lebensgrundlagen schützen
Die Natur wird in Österreich immer weiter verschmutzt, ausgebeutet und zerstört. Mehr und
mehr wertvolle Lebensräume und auch landwirtschaftliche Flächen werden verbaut und
zubetoniert. Das gefährdet unsere Lebensgrundlagen: Die saubere Luft zum Atmen, das gute
Trinkwasser, fruchtbare Böden und lebendige Ökosysteme. Die biologische Vielfalt und ihre
natürlichen Grundlagen müssen endlich ausreichend geschützt werden. Die Politik hat es in
der Hand, die ausufernde Zersiedelung und den Ausbau des ohnehin bereits sehr dichten
Straßennetzes zu stoppen, um ausreichend Flächen für eine naturnahe Landwirtschaft zu
erhalten. Statt immer mehr Pestizide, Asphalt und Beton braucht es dringend Renaturierung
und Begrünung! So können wir Klima, Boden und Natur gemeinsam schützen.
Fazit und Ausblick
Klimaschutz ist längst überfällig und bietet, besonders wenn er sozial gerecht und
naturverträglich ausgestaltet wird, große Chancen, unser aller Leben besser zu machen.
Klimaschutz muss daher zur absoluten Top-Priorität für die Bundespolitik (Regierung
und Nationalrat) werden! Die Nationalratswahl am 29. September ist daher eine
Richtungsentscheidung. Als vielfältige Klimabewegung haben wir dafür Forderungen auf den
Tisch gelegt, wollen wir uns konstruktiv an einem klimagerechten Wandel beteiligen und
werden gleichzeitig mit unterschiedlichen Protestformen weiterhin Druck machen, dass die
notwendigen Maßnahmen endlich umgesetzt werden. Für den Schutz von Klima und Natur,
die unsere Lebensgrundlagen sind – und damit auch für den Schutz von uns Menschen.