Stiller Protest zum Beginn der OPEC-Tagung in Wien

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Aktivist_innen von verschiedenen Initiativen im Netzwerk Klimaprotest.at empfingen am 5. Dezember vormittags die Delegierten der OPEC (Organisation erdölexportierender Länder) vor ihrem Hauptsitz in Wien. Die OPEC berät die nächsten zwei Tage die Fördermengen fossiler Brennstoffe, um den weltweiten Ölpreis zu steuern. Am Freitag, 6. Dezember, wird eine weitere Demonstration um die OPEC-Zentrale ziehen (Treffpunkt 16 Uhr am Schottentor).

Rund 50 Klimaschützer_innen demonstrierten am Donnerstag, 5. Dezember vor dem OPEC-Hauptsitz in Wien und verlangten den Ausstieg aus fossilen Energieträgern. Sie zeigten in einem stillen Protest: Wir beobachten euch! Aktivist_innen von Fridays for Future trugen verschmutzte Tiermasken, Extinction Rebellion übergoss eine ganz in weiß gekleidete Aktivistin mit Kunst-Öl. Die Inszenierung sollte den Verursachern die Zerstörung unseres Planeten und der Lebensräume durch die Förderung  fossiler Brennstoffe vor Augen zu halten.

Die OPEC, die beinahe die Hälfte der weltweiten Ölproduktion kontrolliert, rechnet mit einem Anstieg der Förderung von Öl, Kohle und Gas um 15 Prozent bis 2040. Zugleich bekräftigt sie jedoch immer wieder ihr Bekenntnis zum Klimaschutz. „Man kann sich nicht zum Pariser Klimaabkommen bekennen und zugleich die Produktion ausweiten“, sagte David Albrich von Klimaprotest.at. „Das ist ein unvereinbarer Widerspruch. Öl, Kohle und Gas müssen im Boden bleiben!“

Die Initiative #futurejus, engagierte Studierende am Juridicum, verlangte, dass internationale Klimaabkommen rechtlich auch verbindlich sein müssen. „Wir fordern eine sofortige Umsetzung des Pariser Klimaabkommens als Teil einer konsequenten Klimaschutzpolitik“, sagte Johanna Rachbauer von #futurejus. „Das Recht muss die Interessen unserer Gesellschaft am Schutz des Klimas widerspiegeln!“

Veronika Winter von Fridays for Future Wien meinte: „Wir sehen uns gezwungen, die Verantwortung von jenen einzufordern, die jetzt die entscheidenden Hebel in der Hand haben. Das bedeutet, dass wir die fossile Industrie direkt adressieren. Wir wollen endlich Taten sehen.“

Mit dabei waren außerdem das Klimavolksbegehren, die Red Rebel Brigade, System Change, not Climate Change und Linkswende jetzt.

Die Initiative #aufstehn übergab im Anschluss an den Protest einen Appell mit 21.591 Unterschriften, der eine Halbierung der Förderung fossiler Brennstoffe bis spätestens 2040 einfordert, an OPEC-Generalsekretär Mohammad Barkindo. „Wir verlangen, dass sich Ölkonzerne sowie auch Staaten daran halten, was sie unterzeichnen“, sagte Raoul Kopacka von #aufstehn. „Wir wollen keine kleine Kurskorrektur, sondern eine echte Kehrtwende.“ Barkindo, der die globale Klimastreikbewegung im Juli als „größte Bedrohung“ für die Erdölindustrie bezeichnete, betonte im Gespräch das Bekenntnis aller OPEC-Länder zum Pariser Abkommen.

Ankündigung nächste Demonstration: Freitag, 6. Dezember, 16:00 Uhr, Schottentor: Protest zur OPEC-Tagung: Fossiles Zeitalter beenden!

Weitere Bilder von der Aktion auf Flickr:

Stiller Protest zur OPEC-Tagung (5.12.2019)
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